Partytime in Gambia
- Alica
- 3. Dez. 2018
- 2 Min. Lesezeit
Ein ereignisreiches Wochenende ist nun vorbei und meine dritte Woche beginnt. Nach der Schule am Freitag, nach dem ich mich ausgeruht hatte, haben wir uns ein wenig rausgeputzt und sind auf ein kleines Fest gegangen. Veranstaltet wurde es von den Dorffrauen auf dem Grundstück unserer Grundschule. Nach dem es ein paar Komplikationen mit dem Generator gab, haben wir es schlussendlich doch noch hinbekommen für Strom zu sorgen, auch wenn der sich zwischendurch kurzzeitig verabschiedet hatte. Doch all das konnte die Leute nicht vom feiern abhalten. Eine Band mit Trommeln spielte, Flutlichter erleuchteten den Sammelplatz und wir saßen gespannt auf der Tribüne. Es hat ein paar male gedauert bis wir den Sinn verstanden haben, da alles in der eigenen Sprache und nicht auf Englisch erklärt wurde, aber schlussendlich war das kein Problem. Ein paar Frauen haben immer Namen aufgerufen, diese sind dann im Takt der Musik zur Mitte getanzt und haben kleine Geldbeträge in eine Schüssel geworfen. Je schneller das Lied wurde, desto mehr Leute strömten in die Mitte und begannen zu tanzen, wild und total verrückt. Wenn ich Zuhause in einem Club so tanzen würde, wie ich es Freitag getan habe, hätten die Leute mich wahrscheinlich angestarrt und für nicht von dieser Erde gehalten. Und dennoch, hat es mir Spaß gemacht mit meinen „Lehrerkollegen“ und den anderen Leuten so verrückt zu tanzen. (Ich erspare euch allerdings an dieser Stelle, zu eurem Wohl, Bildmaterial meiner Versuche die Art zu tanzen nachzuahmen.) Das ganze wurde immer und immer wieder gemacht und ein Lied war sogar uns, also Papa Buba und seinen Leuten, gewidmet und wir mussten den Anfang machen, was die Kinder anscheinend sehr belustigt hat. Irgendwann haben wir uns allerdings zurückgezogen, denn durch das Tanzen auf dem sandigen Untergrund wirbelte der Sand bei 100 tanzenden Leuten ganz schön durch die Gegend, so, dass es kaum noch möglich war zu atmen. Die Kinder und die Frauen schien das überhaupt nicht zu stören, denn die tanzten weiter wild herum. Und zum Glück habe ich mich dem Staub entzogen, sonst wäre aus meinem leichten kratzen am nächsten Tag vielleicht doch noch eine Entzündung geworden. Am Samstag haben wir dann ein wenig gearbeitet. Wir sind ins Lager gefahren, haben dort Kisten sortiert, ausgepackt und die Inhalte auf Kisten aufgeteilt. Das ganze hat ganz schön lange gedauert, da wirklich viele Sachen durch viele Leute gespendet wurden. Ein Haufen Schulranzen, Bücher, Schuhe, Schulsachen wie Stifte und Hefte, Klamotten usw. Die ganzen tollen Sachen haben mein kleines Herz hüpfen lassen und ich habe mir vorgestellt, wie sehr sich die Kinder darüber freuen werden. Die ganze Zeit wurden wir dabei beobachtet. Am anfand durch 2, dann 5 und irgendwann durch einen riesigen Haufen Kinder die uns ganz gespannt bei unserer Arbeit zugesehen haben. Nach dem wir einen großen Teil erledigt hatten, waren wir total verschwitzt und kaputt und haben uns wieder auf den Heimweg gemacht. Die Spaghettis am Abend hatten wir uns damit wirklich verdient.
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